Jüdinnen und Juden vor der Deportation durch Nazis retten - das haben polnische Diplomaten in der Schweiz tausendfach versucht.
Und zwar, indem sie für die Verfolgten Pässe aus Paraguay, Honduras, Haiti oder Peru gefälscht haben. Geschichtswissenschaftliche Forschungen zeigen, wie erfolgreich die polnischen Diplomaten dabei waren. Laut einer neuen Liste des Warschauer Pilecki-Insituts haben die Diplomaten mehr als 3.200 Jüdinnen und Juden mit gefälschten Reisedokumenten versorgt. Den Forschungsergebnissen zufolge haben zwischen 26 und 46 Prozent dieser Menschen den Holocaust überlebt.
Die Forschenden schätzen, dass die polnische Diplomaten bis zu 7.000 weitere Jüdinnen und Juden retten wollten. Das konnte aber nicht gesichert nachgewiesen werden. Heute wird die Lados-Liste mit Details und Namen derjenigen, die Dokumente erhalten haben, in New York vorgestellt - unter der Schirmherrschaft des Jüdischen Weltkongresses.