Ketamin ist eigentlich ein Narkosemittel. Weil es das Bewusstsein verändert, ist es unter dem Namen "Special K" auch als Partydroge bekannt.
Und das ist auch der Grund, warum Ketamin nicht als normales Medikament zugelassen ist. In den USA hat die Arzneimittelbehörde FDA das jetzt geändert: Unter strengen Auflagen können Patienten da jetzt mit einem Nasenspray behandelt werden, das den Wirkstoff Esketamin enthält. Der ist chemisch verwandt mit Ketamin. Es ist aber deutlich niedriger dosiert als Ketamin und wirkt direkt über die Nasenschleimhaut.
Gedacht ist das Esketamin-Nasenspray für Patienten mit schweren Depressionen, die nicht anderweitig behandelt werden können. Weil die Nebenwirkungen aber von Aufmerksamkeitsstörungen bis hin zu Selbstmordgedanken reichen können, müssen Patienten das Nasenspray unter ärztlicher Aufsicht nehmen. In klinischen Studien ging es einigen Patienten innerhalb von 24 Stunden deutlich besser.
Laut Weltgesundheitsorganisation leiden weltweit mehr als 300 Millionen Menschen an Depressionen - bei etwa einem Drittel schlagen die üblichen Medikamente nicht an.