Bei plötzlichem Herzstillstand wird Frauen von Umstehenden seltener geholfen als Männern.
Wie eine Medizinprofessorin aus den USA auf einer Konferenz berichtet, ist das schon länger bekannt. Sie und ihr Team wollten herausfinden, warum das so ist. In einer kleinen Studie haben sie zuerst rund 50 Freiwillige gefragt, wie sie das Phänomen erklären würden. Die Teilnehmer sagten unter anderem, sie würden sich Sorgen machen die Frau versehentlich zu verletzen. Einige gaben außerdem an, sie hielten Wiederbelebungsversuche wegen der Brüste für schwieriger oder hätten Sorge, wegen sexueller Belästigung beschuldigt zu werden.
In einer zweiten Studie ließen die Mediziner eine Gruppe Freiwilliger in einer virtuellen Umgebung eine Rettungssituation durchspielen, bei der entweder eine Frau oder ein Mann auf der Straße zusammenbrach. Das Ergebnis: Die Teilnehmer halfen weniger oft, wenn die virtuelle Person eine Frau war. Die Forscher wollen größere Studien mit mehr Teilnehmern machen, um die Ergebnisse zu bestätigen.