Im Mittelalter war Walross-Elfenbein sehr beliebt.

Wer es sich leisten konnte, hatte zum Beispiel eine Haarbürste, ein Kruzifix oder Schachfiguren gefertigt aus den Stoßzähnen von Walrossen. Die wichtigsten Zwischenhändler waren die Wikinger. Sie versorgten das europäische Festland mit Elfenbein und sind dafür ziemlich weit gereist. Eine Studie kommt zu dem Schluss: Die Wikinger sind vor etwa 900 Jahren mit ihren Schiffen vermutlich bis in die kanadische Arktis gefahren - sprich: bis an die nordamerikanische Grenze.

Dänische Forschende haben Elfenbein-Artefakte und alte Walross-Knochen untersucht - und mithilfe von DNA-Analysen verglichen. So konnten sie herausfinden, woher die Wikinger ihr Elfenbein bezogen. Das Team kommt zu dem Schluss: Die Wikinger jagten erst in der Nähe, also vor der Küste Skandinaviens und rund um Island. Als es dort aber immer weniger Walrosse gab, drangen sie immer weiter nach Westen vor - wohl sogar an Grönland vorbei. Dort jagten sie vermutlich nicht mehr selbst, sondern hatten Kontakt zu Inuit-Gruppen, von denen sie im Tauschhandel Stoßzähne bezogen.