Für viele ist es eines der Geräusche des Frühlings: Das Trompeten von Kranichen, die als Zugvögel am Himmel sind und nach dem Überwintern im Süden wieder nach Deutschland zurückkehren.

Vielleicht waren sie aber auch gar nicht weg. Das sagt der Naturschutzbund Nabu aus Sachsen-Anhalt. Dort sind tausende Kraniche nicht in den Süden gezogen, sondern sie haben die kalte Jahreszeit hier verbracht. Das passiert zuletzt immer öfter. Denn wegen insgesamt milderer Winter finden die Kraniche auch hier ausreichend Nahrung.

Die Landesarbeitsgemeinschaft Kranichschutz schätzt, dass bis zu 4.000 Kraniche in Sachsen-Anhalt überwintert haben. Deutschlandweit könnten es fünf Mal so viele sein. (Kälte ist für die großen Vögel kein Problem, wohl aber wenn der Boden zufriert oder von Schnee bedeckt ist. Dann ziehen viele Kraniche doch weiter nach Süden und Westen.)

Bei Kranichen war der Artenschutz zuletzt erfolgreich. Der Bestand hat sich laut Nabu in den vergangenen Jahren immer weiter erholt. Vor etwa hundert Jahren waren die Vögel in Deutschland fast ausgestorben.