Wenn wir konzentriert zuhören wollen, dann schließen wir oft die Augen - aber bringt das wirklich was?
Das hat jetzt ein neurowissenschaftliches Forschungsteam der Uni Lübeck genauer untersucht. Dafür haben die Forschenden verschiedene Tests mit einer kleinen Zahl von Teilnehmenden gemacht. Die bekamen eine Reihe von Zahlen vorgespielt, abwechselnd gesprochen von einer Männerstimme und einer Frauenstimme. Dabei sollten sich die Teilnehmenden nur auf eine der beiden Stimmen konzentrieren. Außerdem sollten sie dabei entweder die Augen schließen oder offen halten. Während dieser Aufgabe haben die Forschenden die Hirnströme der Teilnehmenden aufgezeichnet.
Dabei zeigte sich, dass sich die Hirnströme bei geschlossenen Augen deutlich veränderten. Die Forschenden schließen daraus, dass geschlossene Augen dafür sorgen, dass im Gehirn stärker getrennt wird zwischen relevanten akustischen Signalen und denen, die stören. Allerdings ändert sich für uns am Ende nichts, denn dieser Effekt zeigte sich nur bei den Hirnströmen und nicht, wenn die Teilnehmenden eine Aufgabe lösen sollten. Die Forschenden sagen aber trotzdem: Wer das Gefühl hat, es hilft, soll für konzentrierteres Zuhören gerne die Augen schließen.