Wenn es auf der Straße einen Unfall gibt, sind überdurchschnittlich oft Motorradfahrer betroffen.
Drei australische Forscherinnen zeigen, woran das liegen könnte: Möglicherweise fallen Motorräder der sogenannten Unaufmerksamkeitsblindheit der Autofahrer zum Opfer. Diese Unaufmerksamkeitsblindheit haben wir dann, wenn unser Gehirn zu viel auf einmal verarbeiten muss. So wie beim Autofahren. Dann blendet es einen Teil der Informationen - nämlich die, die es für unwichtig hält - aus.
Dafür spricht laut den Wissenschaftlerinnen auch, dass Autofahrer nach Unfällen mit Motorradfahrern oft sagen, sie hätten freie Sicht gehabt, aber das Motorrad trotzdem nicht gesehen. So war es auch in einem Experiment mit 56 Teilnehmern: In das letzte Foto einer Serie von Bildern mit Verkehrssituationen hatten die Forscherinnen entweder ein Taxi oder ein Motorrad hineinretuschiert. Beide wurden fast von jeder zweiten Versuchsperson übersehen - das Motorrad aber noch häufiger. Fazit: Man muss es irgendwie schaffen, dass Autofahrer Motorradfahrer noch besser auf dem Radar haben. Das kann zum Beispiel durch Trainings in Fahrschulen erreicht werden.