Ist das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat mit Schuld am Bienensterben?
Eine Studie im Fachmagazin PNAS deutet darauf hin. Die Forscher der Universität Texas beschreiben darin, wie Glyphosat die Darmflora von Honigbienen beeinflusst: Das Pestizid blockiert ein Enzym. Dieses Enzym befindet sich aber nicht nur in den Pflanzen, die mit dem Mittel bekämpft werden sollen, sondern auch in manchen Bakterien, wie man sie im Darm von Honigbienen findet. Wenn die Bienen Glyphosat ausgesetzt wurden, nahm die Zahl der Bakterienarten in ihrer Darmflora ab. Einige Bakterienarten verschwanden fast komplett.
Die Bienen, deren Darmflora durch Glyphosat gestört wurde, nahmen weniger an Gewicht zu als andere Bienen. Außerdem war ihr Immunsystem geschwächt. Als die Bienen anschließend einem dem Krankheitserreger Serratia marcescens ausgesetzt wurden, starben sie häufiger, als Bienen, die vorher keinen Kontakt zu Glyphosat hatten.
Glyphosat wird vom US-Chemieunternehmen Monsanto vertrieben, das zum Bayer-Konzern gehört. Es ist das meistgenutzte Unkrautvernichtungsmittel weltweit. Seit März 2015 stuft die Weltgesundheitsorganisation WHO es als "möglicherweise krebserregend für den Menschen" ein - andere Institutionen sehen das bisher nicht so.