Den Anfang hat die Uni Bielefeld Ende Februar gemacht: Sie hat 60.000 Bücher für die Ausleihe gesperrt. Gefolgt sind unter anderem die Unibibliotheken von Saarbrücken, Kaiserslautern und demnächst Düsseldorf. Dabei geht's um Bücher aus dem 19. Jahrhundert - denn damals wurden oft Farbstoffe genutzt, die Arsen enthalten können: um Einbände zu färben, Deckblätter oder die Seitenränder. Und Arsen ist giftig und krebserregend. Vor allem geht es um grüne Farbstoffe - wie das "Schweinfurter Grün" - aber auch andere Farben können arsenbelastet sein.
Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse sind relativ neu. Unklar ist, in welcher Konzentration überhaupt arsenbelastete Pigmente abgegeben werden, wenn jemand die alten Bücher anfasst oder deren Staub einatmet. Das untersuchen momentan mehrere Forschungsgruppen, unter anderem in Köln, Bonn und Kiel. Dabei geht es auch um Schnelltestverfahren um rauszufinden, ob zum Beispiel ein altes Buch mit farbigem Einband überhaupt betroffen ist.