Unfruchtbarkeit ist ein globales Problem: Im Schnitt ist jedes siebte Paar betroffen. Und möglicherweise wird es durch zwei Umwelteinflüsse verstärkt: Feinstaub und Lärm.

Für eine Studie im British Medical Journal wurden die Langzeitdaten von 526.056 dänischen Männern und 377.850 Frauen ausgewertet, die zwischen 30 und 45 Jahre alt waren. Ermittelt wurde, wie hoch die jährliche Feinstaubbelastung an ihrer jeweiligen Adresse war und wie viel Straßenlärm sie dort ausgesetzt waren. Schließlich wurde geprüft, wie viele von ihnen im 18 Jahre langen Beobachtungszeitraum die Diagnose Unfruchtbarkeit erhielten.

Das Ergebnis: Bei Männern, die innerhalb von fünf Jahren einer erhöhten Feinstaubbelastung ausgesetzt waren, war das Risiko, unfruchtbar zu werden, um 24 Prozent erhöht. Bei Frauen war kein Zusammenhang zwischen Feinstaub und Unfruchtbarkeit messbar - bei der Lärmbelästigung dagegen schon: War die erhöht, stieg bei ihnen ab 35 das Risiko für Unfruchtbarkeit um 14 Prozent.

Ob die Leute in der Stadt, Vorstadt oder auf dem Land lebten, spielte keine Rolle. Auch den Bildungsgrad und den sozioökonomischen Status rechneten die Forschenden heraus. Trotzdem betonen sie, dass es eine Beobachtungsstudie ist, die nur einen statistischen Zusammenhang aufzeigen kann, aber keinen kausalen. Dafür sind weitere Untersuchungen notwendig. Dann könnte auch geprüft werden, ob gezielte Maßnahmen, mit denen Luftverschmutzung und Lärmbelastung reduziert werden, die Fruchtbarkeitsraten verbessern.