Ein Baby stillen, auch wenn man mal ein Mann war? Wenn Mann die richtigen Hormone bekommt, dann klappt's auch mit der Muttermilch - das haben Mediziner mit der Behandlung einer 30-jährigen Transgender-Frau jetzt gezeigt.
Kann klappen, wie eine Studie aus New York zeigt. Im Fachmagazin Transgender Health schreiben Mediziner, dass sie es geschafft haben, eine 30-jährige Transgender-Frau so zu behandeln, dass sie ein Baby stillen konnte. Sie war schon sechs Jahre lang mit Hormonen behandelt worden, hatte aber keine Geschlechtsumwandlung machen lassen.
Dreieinhalb Monate vor der Geburt des Babys fingen die Ärzte an, der Frau Hormone von biologischen Müttern zu geben, die zum Beispiel auch Frauen mit adoptierten Kindern gegeben werden, um die Milchproduktion anzuregen. Dazu gab es noch ein Präparat, das männliche Hormone blockt, und eine Brustpumpe. Das alles sorgte dafür, dass die Patientin täglich rund 200 Milliliter Muttermilch produzierte. Und die reichten dem Neugeborenen, zumindest in den ersten sechs Wochen, als einzige Nahrungsquelle. Seitdem wird beigefüttert.
Das Mädchen ist mittlerweile sechs Monate alt - und laut den Ärzten ganz normal entwickelt. Ob alle Behandlungsbausteine nötig waren, um die Milchproduktion zu erreichen, ist nicht klar und soll in weiteren Studien untersucht werden.