Ohne Stickstoff und Sauerstoff können die meisten Lebewesen nicht existieren - auch nicht im Meer.
Forscher wissen seit langem, dass es in den Weltmeeren große Gebiete gibt, die praktisch tote Zonen sind. Das Wasser enthält dort keinen Sauerstoff - davon profitieren bestimmte Bakterien, die für ihr Überleben dem Ozean auch noch Stickstoff entziehen. Forscher vom Max-Planck-Institut für Meeresforschung in Bremen haben nun eine neue tote Zone entdeckt - und zwar im Golf von Bengalen, also zwischen Indien und Birma. Die Forscher sagen, das Gebiet ist etwa 60.000 Quadratkilometer groß und bis zu 400 Meter tief. Im Moment, so die Wissenschaftler, ist es noch nicht bedrohlich, denn es ist noch nicht ganz tot. Das heißt, es gibt noch ein kleines bisschen Sauerstoff im Wasser. Zu wenig für die meisten Arten, um zu überleben, aber zu viel für die Bakterien, die dem Wasser Stickstoff entziehen. Die Forscher warnen aber: Wenn weiter so viel Abwasser aus den umliegenden Ländern in den Golf von Bengalen fließt, dann könnte die Balance kippen. Und das könnte für das Ökosystem in der Gegend das Ende bedeuten.