Vielleicht hattet ihr nach einer besonders lauten Party schon mal einen Tinnitus.

Im Idealfall geht das Pfeifen oder Rauschen im Ohr nach ein paar Minuten wieder weg. Fast drei Millionen Menschen in Deutschland leiden aber unter chronischem Tinnitus, der über ein halbes Jahr oder länger anhält. Für die Betroffenen kann das sehr belastend sein. Forscher aus den USA und Kanada haben jetzt eine neue Therapiemethode entwickelt. Für ihre Studie im Fachjournal Science Translational Medicine haben sie 20 Patienten über vier Wochen mit einer Kombination von Geräuschen und leichten Stromimpulsen behandelt, die über Elektroden am Hals und Nacken verabreicht wurden.

Das Ergebnis: Die Studienteilnehmer empfanden ihren Tinnitus nach der Behandlung als leiser, teilweise verschwand das Pfeifen sogar komplett. Auch die psychische Belastung nahm ab. Geräusche oder Stromimpulse allein halfen dagegen nicht.

Die Wissenschaftler bezeichnen die Ergebnisse als vielversprechend. Als nächstes wollen sie herausfinden, wie lang die Behandlung optimalerweise dauern sollte und bei welchen Arten von Tinnitus sie funktioniert.