In Zukunft soll es in Deutschland weniger Tierversuche mit Kaninchen geben.

Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) ist in rund einem Jahr mit bestimmten Medikamententests weitgehend Schluss. Es geht um Tests zu fieberauslösenden Substanzen mit Kaninchen. Darauf soll bald verzichtet werden, weil es inzwischen in diesem Bereich neuere Verfahren gibt, die auch ohne Tiere funktionieren.

Neue Tests klappen ohne Tiere

Als Ersatz für die Kaninchen-Pyrogentests wurde zunächst ein Test entwickelt, der auf dem Blut von Pfeilschwanzkrebsen beruht. Neuere Tests hingegen klappen laut PEI ohne Tiere oder Material tierischen Ursprungs.

Bei einem der Tests, dem Monozyten-Aktivierungstest, wird das zu prüfende Arzneimittel mit menschlichem Blut gemischt. Der sogenannte rekombinante-Faktor-C-Test wiederum verwendet ein Enzym, das vom Pfeilschwanzkrebs stammt und nun im Labor hergestellt wird.

Kaninchen bleiben aber Versuchstiere

Das bedeutet aber nicht das Ende von Medizintests mit Kaninchen. Sie werden weiter in anderen Bereichen als Versuchstiere eingesetzt, zum Beispiel in der Tumorforschung.

Laut einer EU-Datenbank gab es 2022 in Deutschland mehr als 65.000 Medikamententests an Kaninchen.