Wie weit das Verständnis "das bin ich da im Spiegel" bei Tieren gehen kann, zeigt eine Labor-Studie mit Blaustreifen-Putzerlippfischen im Fachjournal Scientific Reports. Die rund zehn Zentimeter langen Fische lernten nämlich nicht nur zu erkennen, dass der Fisch im Spiegel kein Gegner ist. Sie lernten auch, den Spiegel zum Abchecken der eigenen Größe zu nutzen - um ihre Kampf-Chancen einzuschätzen. Bei ähnlich großen oder größeren Gegnern ließen sie Angriffe lieber bleiben. Das deuten die Forschenden so, dass die Fische durch den Blick in den Spiegel ein mentales Abbild von sich selbst aufbauen und das nutzen, um Entscheidungen zu treffen.
Laut den Forschenden sind die Putzerfische die ersten nicht-menschlichen Tiere, die diesen erweiterten Spiegeltest bestanden haben. Es bleibt abzuwarten, wie weitere Tierarten abschneiden, die als intelligent gelten - also zum Beispiel Menschenaffen, Delfine oder Elefanten.