Damit in Deutschland Schnitzel auf dem Teller liegen, wird anderswo der Urwald abgeholzt.
Wie der deutsche Fleischkonsum und der Wald in Südamerika zusammenhängen, das hat die US-Umweltschutzorganisation "Mighty Earth" untersucht. Denn Schweine, Rinder und Hühner werden zwar oft dort gehalten, wo auch ihr Fleisch gegessen wird. Das Futter für die Tiere kommt dagegen von weit weg: etwa aus Argentinien, Bolivien und Paraguay. Dort werden den Recherchen zufolge tausende Hektar Trockenwald und Dornbusch-Savannen gerodet - um Soja anzubauen. Und das ist ein wichtiger Bestandteil des Kraftfutters, in Deutschland und anderen europäischen Ländern.
Die europäische Fleischproduktion schadet so dem Ökosystem in der Region Gran Chaco. Zusätzlich zur Abholzung werden auf den späteren Soja-Feldern auch große Mengen Dünger und Pestizide eingesetzt. Mighty Earth kritisiert außerdem, dass der Soja-Handel durch die langen Transportwege die Umwelt zusätzlich belastet. Demnach werden rund drei Viertel des weltweit angebauten Sojas zu Tiernahrung verarbeitet. Europa hat laut dem Bericht 2016 fast 30 Millionen Tonnen aus Südamerika bestellt - am meisten Deutschland, die Niederlande, Frankreich und Spanien.