Dass Antidepressiva wirken, ist bekannt - wie genau das funktioniert, eher nicht.

Es geht um sogenannte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Diese Medikamente gehören zu den häufigsten, die im Zusammenhang mit Depressionen verschrieben werden. Eine Forschungsgruppe von der Uni Wien hat jetzt Hinweise darauf gefunden, dass Serotonin-Wiederaufnahmehemmer dafür sorgen, dass sich das Gehirn besser umorganisieren kann. Neue Verknüpfungen zwischen Nervenzellen werden gebildet, alte abgebaut.

In ihren Versuchen haben die Forschenden das mit Lern-Experimenten nachgewiesen; die Teilnehmenden waren nämlich Leute ohne Depressionen. In den Versuchen lernten sie zum Beispiel, bestimmte Gesichter paarweise einander zuzuordnen. Nach drei Wochen wurden die Gesichts-Paare neu gemischt, die alte Zuordnung war ungültig. Vier Wochen später machten die Teilnehmenden einen Gedächtnistest im Hirnscanner. Dabei zeigte sich, dass diejenigen, die während der Lernphase einen Serotonin-Wiederaufnahmehemmer genommen hatten, mit dem Umlernen besser zurechtkamen als die Vergleichsgruppe, die Placebo-Pillen geschluckt hatte.