Im Fachmagazin Medical History stellen zwei Forschende jetzt die These auf, dass sich der Pesterreger Yersinia pestis schon ein Jahrhundert vor dem großen Ausbruch in Europa eingenistet hat. Das schließen sie aus historischen Berichten und aus modernen Genanalysen. Sie vermuten, dass Yersinia pestis mit Getreidelieferungen aus Zentralasien kam und in den 1250er Jahren die Pest im westlichen Iran, Irak und in Ägypten auslöste.
Bis rund 100 Jahre später das große Sterben in Europa begann, hat sich Yersinia pestis möglicherweise in aller Stille in der Tierwelt verbreitet. Und unter dem Stress von Klima- und Umweltveränderungen ist der Erreger dieser Theorie zufolge dann allmählich auch vermehrt auf den Menschen übergegangen. Der Beginn des 14. Jahrhunderts war von ungewöhnlich kalten Sommern geprägt. Mitte des 14. Jahrhunderts dann wütete die Pest durch Europa.
