Schüler werden nicht gut darauf vorbereitet, eine eigene politische Meinung zu bilden und zu diskutieren.
Zu diesem Schluss kommen Forscher der Uni Bielefeld. Sie haben geschaut, wie viel Zeit in Nordrhein-Westfalen im Unterricht mit politischen Themen verbracht wird. Ergebnis: Pro Schulwoche sind es maximal 20 Minuten. Das hieße rechnerisch, dass jeder Schüler pro Woche etwa 20 Sekunden Zeit hätte, die eigene Position vorzutragen und dazu Argumente mit anderen auszutauschen.
Die Forscher haben Stundenbeschreibungen und Lehrpläne ausgewertet, für verschiedene Schulformen und für die Klassen 5 bis 10. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass in den Stunden stärker über Wirtschaft gesprochen wird als über Politik. Und: In NRW wird das Fach Politik oft von Lehrern unterrichtet, die das gar nicht studiert haben, sondern fachfremd sind. Die Forscher fordern, dass Schulen Politik mehr Beachtung schenken, damit die Schüler in demokratischem Denken und Handeln gestärkt werden. Im Moment wird untersucht, ob Politik auch in anderen Bundesländern so kurz kommt wie in NRW.