Das Problem für Schildkröten scheint zu sein, dass Plastik zu gut riecht.
Ein Wissenschafts-Team der Uni Florida hat in einem Experiment belegt, dass Schildkröten auf den Geruch von verrottetem Plastik stehen. Im Fachmagazin Current Biology schreiben sie, dass sie junge Karettschildkröten unterschiedlichen Düften ausgesetzt haben. Dafür wurden verschiedene Gerüche auf die Wasseroberfläche des Schildkrötenbeckens geleitet. Dann wurde gezählt, wie oft und wie lang die Schildkröte ihre Nasen aus dem Wasser steckten. Beim Geruch ihres Futters, Fisch und Garnelen, streckten die Tiere ihre Nase drei Mal mehr aus dem Wasser als bei Kontrolldüften. Aber auch beim Duft von Plastik, so wie es im Meer vorkommt - also bewachsen mit Algen und Kleinstlebewesen - steckten sie die Nase oft aus dem Wasser.
Reaktionen wie bei Futtergeruch
Die Forschenden seien überrascht gewesen, dass die Schildkröten genau so stark auf den Geruch von Plastik reagieren, wie auf das eigene Futter. Bisher wurde angenommen, dass Schildkröten immer wieder Plastikteile fressen und daran sterben, weil sie es vom Aussehen her mit Futter verwechseln. Also zum Beispiel schwimmende Plastiktüten für Quallen halten.