Sie gelten in Legenden als Vorboten für den Weltuntergang: Riemenfische. Nur selten kommen die riesigen Tiefsee-Kreaturen aus der dunklen Meerestiefe nach oben. In den USA ist innerhalb weniger Monate der dritte derartige Fisch gesichtet worden - zur Freude von Forschenden.

Alle drei Riemenfische wurden in Kalifornien tot an Land gespült. Forschende der Scripps Institution of Oceanography in San Diego haben Proben genommen und Untersuchungen durchgeführt. Sie erhoffen sich mehr Erkenntnis über die mysteriösen Fische.

Riemenfische leben in bis zu 900 Metern Tiefe und ernähren sich überwiegend von Krill. Sie sehen auf den ersten Blick wie Seeschlangen aus, haben eine silberne Haut ohne Schuppen und große Augen. Sie kommen weltweit in tropischen und gemäßigten Gewässern vor, auch im Mittelmeer. Doch wie groß ist die Population? Welchen Gefahren sind sie ausgesetzt? Wie verhalten sie sich? Darüber ist wenig bekannt.

Nach Angaben des Scripps-Instituts sind seit 1901 erst 22 Riemenfische in Kalifornien angeschwemmt worden. Warum genau jetzt in kurzer Zeit drei Fische angespült wurden, können die Forschenden noch nicht eindeutig beantworten. Es könnte zum Beispiel mit veränderten Meeresströmungen, mit klimatischen Ereignissen oder einfach mit einer wachsenden Population der Fische vor der Küste Kaliforniens zu tun haben, so ein Scripps-Wissenschaftler. Auch die Todesursache sei noch ein Rätsel.

Um die schlangenartigen Fische ranken sich seit Jahrhunderten Seefahrer-Legenden. In Japan wurden die alten Geschichten wieder neu erzählt, nachdem in den Jahren vor dem schweren Erdbeben 2011 mehr als ein Dutzend Riemenfische an Stränden gefunden worden waren. Forschende fanden aber in einer älteren Studie keinen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Erdbeben und der Sichtung von Riemenfischen.