Proxima Centauri b - so heißt der uns am nächsten gelegene Planet außerhalb unseres Sonnensystems. Möglicherweise ist Leben dort möglich. Leider dauert die Reise dorthin 6300 Jahre lang. Wissenschaftler haben nun berechnet, wie viele Menschen in ein Raumschiff steigen müssen, damit eine gesunde Population ihr Ziel erreicht.
Proxima Centauri b ist Spitzenreiter unter den theoretisch bewohnbaren Exoplaneten. Auf ihm könnte es flüssiges Wasser geben, eine wichtige Voraussetzung für Leben wie auf der Erde. Allerdings ist er immer noch ziemlich weit weg: 6300 Jahre würde die Reise dorthin dauern - wenn Technik und Antriebe entwickelt werden, mit der das Raumschiff 200 Kilometer pro Sekunde machen kann.
Zwei französische Forscher haben berechnet, wie viele Menschen es für die Reise in einem Raumschiff bräuchte. Demnach müssten mindestens 49 Paare an Bord gehen, über viele Generationen im Raumschiff leben und sich dort auch fortpflanzen. Nur so könnte eine genetisch gesunde Bevölkerung die mehr als neun Billionen Kilometer weite Reise überstehen.
Klare Regeln zur Fortpflanzung
In ihrer Computersimulation ließen die Forscher keinen Inzest zu und rechneten jedes Jahr mit einer festgelegten Zahl an Geburten.
Die Forscher kalkulierten in ihrem Modell auch eine Katastrophe ein, die nach 2500 Jahren knapp ein Drittel der Besatzung das Leben kostet. Laut den Forschern gibt es aber Unsicherheiten - zum Beispiel sei unklar, wie sich die kosmische Strahlung auf die Raumschiff-Bevölkerung auswirkt. Der nächste Schritt wäre nun, zu erforschen, wie die Gruppe im Raumschiff ernährt werden könnte - also welche Lebensmittel an Bord angebaut werden müssten. Und man müsste herausfinden, was eine so lange Reise im Raumschiff mit den Menschen psychologisch macht.
- Wir sind dann mal weg | Klimawandel, Krankheiten, Katastrophen: Will die Spezies Mensch überleben, müssen wir irgendwann die Erde verlassen, warnt der Physiker Stephen Hawking.
- Exoplanet um die Ecke | Der neu entdeckte Planet heißt Proxima Cen b, weil er Proxima Centauri umkreist
- Gernot Grömer war schon auf dem Mars | Gernot Grömer testet in simulierten Expeditionen die Anzüge, die Astronauten vielleicht tragen werden, wenn sie in 20 bis 30 Jahren zum Mars fliegen.