Ein längerer Aufenthalt im Weltall schwächt Muskeln und Knochen von Astronautinnen und Astronauten - das sieht man zum Beispiel daran, dass sie nach der Rückkehr erst mal getragen werden.

Ein Forschungsteam hat genauer untersucht, was mit Muskelgewebe in der Schwerelosigkeit passiert. Für die Studie im Fachjournal Stem Cell Reports haben sie Muskelzellen auf einem Chip ins All geschickt, ins Labor der Internationalen Raumstation ISS. Schon nach einer Woche in der Schwerelosigkeit zeigten sich Anzeichen für einen Muskelschwund. Allerdings ähnelte der weniger dem Effekt, wenn Muskeln zu wenig bewegt werden - sondern mehr dem Muskel-Abbau im Alter. Also scheint die Schwerelosigkeit das Altern der Muskeln zu beschleunigen. Bei der Studie zeigte sich auch, dass ein Medikament gegen altersbedingten Muskelschwund im All wirksam sein könnte - zumindest reagierten die Muskelzellen auf dem Chip positiv darauf.

Die Erkenntnisse könnten dabei helfen, Raumfahrende auf ihren Reisen besser zu schützen. Und auch dabei, bessere Medikamente gegen altersbedingten Muskelschwund zu entwickeln - weil das All dafür ein Testlabor sein könnte.