Die Studienautoren untersuchen den Effekt von Rauchen auf Covid-19-Patientinnen und -Patienten - unterschlagen dabei aber ihre Verbindungen zur Tabakindustrie.
Das European Respiratory Journal hat deswegen eine Studie aus dem vergangenen Jahr zurückgezogen, berichtet der britische Guardian. In dieser hieß es, dass sich Rauchen nicht negativ auf den Verlauf einer Covid-19 Erkrankung auswirke, dass das Ansteckungsrisiko sogar geringer sei.
Das Journal schreibt, dass zwei der Autoren in unmittelbarer Verbindung zu der Tabakindustrie stehen. Das hätten sie aber im Abschnitt "Interessenskonflikte" nicht angegeben. Der Studienleiter findet den Schritt überzogen, weil die Studie an sich nicht beanstandet werde.
Im British Medical Journal wurde in einer Meta-Studie dieses so genannte Raucher-Paradox untersucht, also dass angeblich Menschen, die rauchen, von dem Virus eher verschont bleiben, das vor allem die Lunge angreift. Sie fanden in den Studien dazu Widersprüche und Lücken. So wurden etwa erkrankte Menschen, von denen man nicht wusste, ob sie rauchen oder nicht, als Nichtraucher geführt. Die Schlussfolgerungen in diesen Studien seien daher sehr fragwürdig.