Eiswürmer sehen ähnlich aus wie Regenwürmer, sie sind nur etwas kleiner und dunkler.

Ihr Lebensraum ist allerdings ganz anders: Sie verbringen ihr komplettes Leben im Eis der Gletscher des nordwestlichen Nordamerikas. Ein Forschungsteam der Washington State University in den USA hat das Erbgut von fast 60 Eiswürmern von neun Gletschern untersucht. Dabei kristallisierten sich zwei Gruppen raus, deren Erbgut sehr unterschiedlich war. Die Forschenden erklären sich das mit auseinanderdriftenden Eisschilden vor ein paar 100.000 Jahren, die damals die Eiswürmer isolierten. Und sie stießen auf ein Rätsel: Ein Eiswurm-Bestand auf Vancouver Island war eng verwandt mit einem anderen im fast 2000 Kilometer entfernten südlichen Alaska. Die Forschenden dachten zuerst an einen Fehler in ihrer Analyse. Denn wie sollen Eiswürmer solch eine Strecke überwinden?

Mittlerweile vermuten sie, dass Zugvögel die Würmer beziehungsweise deren Eier am einen Ort gefressen und am anderen Ort wieder ausgeschieden haben.