Brennender Regenwald, Hurrikan in den USA, Gewalt in Hongkong - die Berichterstattung wird oft von schlechten Nachrichten dominiert.

Was macht der Konsum solcher Meldungen mit unserer Psyche? Das wollte ein Team um einen US-Kommunikationsforscher wissen. Schon frühere Studien hatten gezeigt, dass der Trend, die Welt als einen schlimmen Ort darzustellen, zugenommen hat. Mögliche Folgen können nach Ansicht von Forschenden sein: Mangel an politischem Wissen, Rückzug und Apathie. Für die neue Studie zeigten die Forschenden etwa 1.200 Menschen aus 17 Ländern zufällig ausgewählte Fernsehnachrichten der britischen BBC. Dabei wurden Puls und Hautleitfähigkeit der Teilnehmenden gemessen - beides lässt Rückschlüsse auf die Erregung eines Menschen zu.

Bad News sorgen für mehr Körperreaktionen

Es zeigte sich, dass schlechte Nachrichten für deutlich mehr Körperreaktionen sorgten - und zwar bei Menschen aller Nationalitäten. Allerdings waren die Werte in Brasilien, Ghana und USA besonders hoch. Die Forschenden sagen, dass negative Gedanken, Gefühle oder Erlebnisse unsere Psyche stärker beeinflussen als neutrale oder positive. Ein Prinzip, das vor allem Boulevardmedien nutzen.

Auch Good News haben ein Publikum

Die Unterschiede zwischen einzelnen Ländern konnten die Wissenschaftler*innen anhand ihrer Daten aber nicht erklären. Faktoren wie Medienfreiheit oder das politische System in einem bestimmten Land haben demnach keine Auswirkungen auf die Reaktion der Teilnehmer, zumal sich diese auch innerhalb der einzelnen Länder deutlich unterschieden. Die Wissenschaftler sehen darin einen Hinweis, dass es auch für positive Nachrichten ein großes und bisher unterschätztes Publikum geben könnte. Deswegen solle auch mehr über Good News berichtet werden.

Anne Preger, Wissensnachrichten
"Was auch herauskam war, dass Menschen extrem unterschiedlich reagiert haben. Daraus schließen sie, dass es auch viele Menschen gibt, die man eher mit positiven Themen und Nachrichten erreicht."