Das menschliche Gehirn kann Informationen auf zwei verschiedene Weisen verarbeiten.
Entweder kommt es schnell und intuitiv zu einer Einschätzung - zum Beispiel, ob ein Mensch sympathisch ist oder nicht. Oder es überlegt langsamer, dafür rational - zum Beispiel, welche Buslinie die richtige ist.
In der Autismus-Forschung geht man bisher davon aus, dass bei Menschen mit Autismus diese beiden Verarbeitungswege irgendwie anders funktionieren und gewichtet sind, weshalb Autisten im Grunde genommen anders denken. Forschende aus Großbritannien widersprechen dem.
Sie haben in Experimenten die Intelligenz und Denkfähigkeit von 200 autistischen Menschen mit der von 200 neuroptypischen Menschen verglichen und sagen: autistisch oder neurotypisch - das macht keinen messbaren Unterschied.
Autismus-Hilfe muss sehr viel individueller sein
Die Forschenden sagen damit nicht, dass es Autismus nicht gibt, oder dass Menschen mit Autismus keine Schwierigkeiten haben. Aber weisen darauf hin, dass konventionelle Annahmen nochmal überdacht werden sollten. Zum Beispiel, dass Autisten für bestimmte Jobs ungeeignet sind. Hilfen für autistische Menschen müssten sehr viel individueller sein.