20 Stunden in der Woche arbeiten statt zehn - das sollte sich doch auch im Geldbeutel bemerkbar machen oder?

Kommt drauf an, sagen Forscher des ifo-Institus. Sie haben für die Bertelsmannstiftung die so genannte Partizipationsbelastung analysiert und wie viel Prozent des Lohns nach Steuern und Abgaben übrig bleiben. Ergebnis: Je nach Situation nicht viel. Das trifft vor allem Ehepartner von Gutverdienenden, Alleinerziehende und Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten. Den Forschern zufolge benachteiligt das Steuersystem diejenigen, die mehr arbeiten wollen. Die Belastungen seien oft so hoch, dass Arbeit oder zumindest mehr Arbeit sich nicht lohnt.

Wenn etwa der Partner oder die Partnerin sehr gut verdient - dann lohnt sich für den anderen fast nur ein Minijob. Denn wer doppelt so viel arbeitet wie in einem Minijob verdient nicht doppelt so viel. Durch Steuern und Abgaben kann der Zuverdienst dann auf nur ein Fünftel zusammenschmelzen. Schuld daran ist die Steuerverteilung durch das so genannte Ehegattensplitting.

Oft trifft das Frauen, die deswegen lieber in Minijobs arbeiten. Das heißt aber auch, dass sie kaum Beiträge in die Rentenkasse einzahlen und später wenig Rente bekommen.