Aber dass sie weiß waren, ist wohl eine Fehlannahme. Die Untersuchung von geschnitzten Marmor-Figuren und -Reliefs aus dem Parthenon in Athen hat ergeben, dass die Kunstwerke bunt angemalt waren. Fachleute haben die Oberfläche der Skulpturen unter dem Mikroskop angesehen und viele Überreste von Farbe gefunden, zum Beispiel von Menschen hergestellte blaue, weiße und violette Pigmente. Damit wurden wohl auch Stoffmuster auf die geschnitzte Kleidung gemalt.
Die Forschenden sagen, es ist das erste Mal, dass Farb-Spuren auf den antiken Figuren gefunden wurden, dabei hätten schon viele Fachleute die berühmten Skulpturen aus dem Athene-Tempel untersucht. Die Bemalung sei im Laufe der Jahrhunderte verwittert, deshalb nahm man in der Forschung lange an, dass sie ursprünglich weiß waren. Bei der Restaurierung habe man dann größere Farbreste abgewaschen, um den vermeintlichen Originalzustand wieder herzustellen.
Die Skulpturen stammen ursprünglich aus dem Tempel für die Stadtgöttin Pallas Athena Parthenos auf der Athener Akropolis. Sie wurden aber im 19. Jahrhundert nach London gebracht, wo sie im British Museum in London ausgestellt sind. Seitdem gibt es zwischen der griechischen und der britischen regierung Streit über die Rückgabe der Kunstwerke.
