In Deutschland werden offenbar immer weniger Organe gespendet.
Und das, obwohl die Bereitschaft zur Organspende steigt, wie Forscher im Deutschen Ärzteblatt schreiben. Der Anteil der Befragten, die sagten, einen Organspendeausweis zu besitzen, hat sich demnach von 2008 bis heute mehr als verdoppelt - von 17 auf 36 Prozent.
Entnahmekliniken melden nicht
Tatsächlich liegt das Problem laut den Wissenschaftlern eher bei den Entnahmekliniken. Diese würden immer weniger Organspender melden. Das könnte an gesetzlichen Unsicherheiten liegen. Ein weiterer Grund ist offenbar auch, dass die Krankenhäuser die Kosten selbst tragen müssen, wenn hirntote Spender länger auf der Intensivstation liegen.
Mehr mögliche Spender, weniger Entnahmen
Für ihre Analyse haben die Forscher auch überprüft, wie viele zwischen 2010 und 2015 gestorbene Patienten theoretisch für eine Organspende in Frage kamen. Das sind diejenigen mit einer Hirnschädigung. Außerdem durften die Patienten keinen Krebs haben. Und es musste eine Zustimmung zur Organspende vorliegen. Die Zahl dieser möglichen Organspender ist von 2010 bis 2015 um fast 14 Prozent gestiegen. Gleichzeitig ist in diesem Zeitraum die Zahl der tatsächlichen durchgeführten Organentnahmen in Deutschland aber um 32 Prozent gesunken.
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