Beim neuen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro steht der Schutz des Regenwalds hintenan - weit hinter den Interessen von Holzfällern, Viehzüchtern und Goldsuchern.
Mit einem Offenen Brief wenden sich mehr als 600 Wissenschaftler und NGO-Vertreter jetzt an die Europäische Union. Darin fordern sie die Politiker dazu auf, ein Freihandelsabkommen mit Brasilien davon abhängig zu machen, ob und wie der Schutz des Regenwalds und die Menschenrechte für Indigene eingehalten werden. Sie schreiben: Brasiliens Wälder, Feuchtgebiete und Savannen sind entscheidend für die große Vielfalt der indigenen Völker, die Stabilität des globalen Klimas und die Erhaltung der Biodiversität.
"Keine Abholzung importieren"
Bisher schlage sich das beim Handel aber nicht nieder. So habe die EU allein 2011 Rindfleisch und Vieh importiert für das Schätzungen zufolge 1.000 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt wurde. Eine der Unterzeichnerinnen - Biogeografin Laura Kehoe - formuliert es so: Wir wollen, dass die EU aufhört, Abholzung zu importieren und stattdessen ein Vorbild für nachhaltigen Handel wird.
Die EU und Brasilien verhandeln schon seit Jahren ein Freihandelsabkommen. Die Verhandlungen liegen derzeit auf Eis. Bolsonaro hat zudem angekündigt, eher auf bilaterale Abkommen zu setzen.