In Stockholm wurde bekannt gegeben, wer dieses Jahr den Nobelpreis für Physik bekommt.
Er geht an die drei US-Forscher Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne für die Erforschung und den Nachweis der Gravitationswellen. Rainer Weiss ist in Deutschland geboren, wegen des Nationalsozialismus war er mit seiner Familie erst nach Prag und später dann in die USA ausgewandert.
Was sie herausgefunden haben
Zwei der Forscher haben das Ligo gegründet, ein spezielles Observatorium an zwei Standorten in den USA – sozusagen das Messgerät für Gravitationswellen. Dort haben die Physiker, die den Nobelpreis bekommen, die Gravitationswellen nachgewiesen. Sie unterscheiden sich wesentlich von anderen Wellen wie Schall oder Licht.
Gravitationswellen sind quasi "Kräuselungen der Raumzeit". Vor über 100 Jahren hatte Albert Einstein zum ersten Mal gesagt, dass es Gravitationswellen geben muss, allerdings konnten sie erst 2015 auch gemessen und 2016 dann auch nachgewiesen werden. Für das Fachjournal "Science" war es der wissenschaftliche Durchbruch des Jahres. Beteiligt waren auch Wissenschaftler des Albert-Einstein-Instituts in Hannover und Potsdam. Mit den Erkenntnissen lässt sich der Weltraum ganz anders beobachten - auch Gegenden, die nicht nur sehr weit weg sind, sondern auch vollkommen dunkel. Und das ist der weitaus größte Teil des Universums.
Woche der Nobelpreise
Gestern waren schon die Preisträger für den Medizin-Nobelpreis bekannt gegeben worden. Drei US-Forscher werden geehrt für ihre Studien zur inneren Uhr.
Die Preisträger in anderen Kategorien - wie Chemie und Frieden - werden auch noch diese Woche bekannt gegeben. Mit dem Nobelpreise gibt es dieses Jahr umgerechnet rund 940.000 Euro. Damit bekommen die Preisträger mehr Geld als in den letzten Jahren. Die Nobelstiftung begründet das damit, dass Wissen und Fakten in einer Zeit, in der sie oft in Frage gestellt werden, wichtiger seien denn je.