Sie galten als Naturwunder, bis sie bei einem Vulkanausbruch verschüttet wurden: die Pink and White Terraces in Neuseeland.
Nun wurde die Kalkstein-Formation vielleicht wiedergefunden. Die Terrassen entstanden durch heiße Quellen und Geysire, aus denen Wasser mit hohem Silizium-Gehalt austrat und einen Hügel hinunterlief. So formte sich nach und nach eine spektakuläre Landschaft aus weißen und rosafarbenen Kalkstufen und Wasserfällen. Die Pink and White Terraces lockten Reisende aus aller Welt an. Bis zum 10. Juni 1886, als der nahegelegene Mount Tarawera Vulkan ausbrach - und das Naturwunder unter Lava begraben wurde. Forscher rätseln schon länger, ob die Terrassen dabei zerstört wurden oder nicht.
Jetzt haben neuseeländische Wissenschaftler die Aufzeichnungen des deutsch-österreichischen Geologen und Entdeckers Ferdinand von Hochstetter ausgewertet. Die historischen Karten haben sie mit der heutigen Topografie der Gegend abgeglichen. Die Forscher glauben: Die Pink and White Terraces wurden nicht zerstört, sondern liegen am Ufer des Sees Rotomahana auf der Nordinsel Neuseelands unter einer Schicht aus Schlamm und Gestein. Als nächstes wollen sie die Stelle archäologisch untersuchen, um herauszufinden, ob ihr Verdacht stimmt.
Naturwunder - Weltwunder
Die Unesco führt eine Liste des Welterbes, auf der 1052 besondere Stätten aus Kultur und Natur verzeichnet sind. Unabhängig davon gibt es die historische Liste der sieben Weltwunder, in der die imposantesten und prunkvollsten Bauwerke der Antike aufgeführt wurden:
- Die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon
- Der Koloss von Rhodos
- Das Grab des Königs Mausolos II.
- Der Leuchtturm auf der Insel Pharos
- Die Pyramiden von Gizeh
- Der Tempel der Artemis in Ephesos
- Die Zeusstatue des Phidias von Olympia
Von diesen antiken Weltwundern existiert heute nur noch eins - die ägyptischen Pyramiden - die heute als "ewiges Weltwunder" gelten. Außerdem wurde Mitte der 2000er Jahre eine (umstrittene und von der Unesco nicht anerkannte) Liste der "neuen Weltwunder" erstellt:
- Chichén Itzá, Maya-Ruinen (Mexiko)
- Chinesische Mauer
- Cristo Redentor, Christusstatue in Rio de Janeiro (Brasilien)
- Kolosseum in Rom (Italien)
- Machu Picchu, Inka-Ruinenstadt in den Anden (Peru)
- Petra, Felsenstadt (Jordanien)
- Taj Mahal, Grabmoschee (Indien)
Analog dazu gibt es auch eine Liste der sieben Naturwunder:
- Amazonas in Südamerika
- Halong-Bucht in Vietnam
- Iguazú-Wasserfälle in Brasilien und Argentinien
- Jejudo-Insel in Südkorea
- Komodo-Insel in Indonesien
- Puerto-Princesa-Nationalpark auf den Philippinen
- Tafelberg in Kapstadt (Südafrika)
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