Hotel Mama - also nach dem Schulabschluss noch längere Zeit bei den Eltern wohnen.
Das wird ja eher als negativ angesehen. Das Vorurteil lautet: Solche Hotel-Mama-Leute bleiben aus Bequemlichkeit zu Hause wohnen. Aber das stimmt nicht, sagen jetzt Statistiker - und zwar die vom Statistischen Landesamt NRW, also dem bevölkerungsreichsten Bundesland. Sie haben sich die Daten der letzten Mikrozensus angeschaut und festgestellt: 2005 haben noch 61 Prozent der 18- bis 25-Jährigen bei ihren Eltern gewohnt. Und zehn Jahre später waren es etwas weniger. Besonders die Jüngeren wohnen demnach noch weiter zu Hause.
Aber die Statistiker aus NRW sagen, dass junge Erwachsene oft nicht aus Bequemlichkeit zu Hause bleiben, sondern weil es nicht anders geht. Meist fehlt demnach das Geld, denn nicht einmal jeder fünfte sogenannte Nesthocker verdient etwas. Außerdem ist ihr Anteil höher, wenn die Eltern einen Migrationshintergrund haben oder niedrige Bildungsabschlüsse. Die Forscher vermuten, dass diese Eltern oft nicht in der Lage sind, ihren Kindern den ersten eigenen Haushalt zu finanzieren.