Wenn die Spinne zubeißt, injiziert sie ihrer Beute Latrotoxin. Das Nervengift löst unter anderem Krämpfe aus. Forschende aus Münster, Bremen und Dortmund haben sich jetzt das Gift der Schwarzen Witwe so genau angesehen wie nie zuvor. Im Fachmagazin Nature Communications beschreiben sie den molekularen Aufbau, den sie mit neuer 3D-Scan-Technik dokumentiert haben. Dafür hatten sie bei fast minus 200 Grad hunderttausende Fotos von den kleinsten Teilen des Gifts gemacht. Ergebnis: Die Struktur der zugrunde liegenden Proteine unterscheidet sich grundlegend von der anderer Gifte.
Nächste Studien sollen zeigen, wie genau das Gift der Schwarzen Witwe in eine fremde Zelle eindringt. Langfristiges Ziel ist, ein effizientes Gegengift zu entwickeln, das es bisher noch nicht gibt. Die Forschenden hoffen auch auf weitere Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin.