Bestimmte Insektenbekämpfungsmittel können bei Hummeln das Erbgut verändern.
Das zeigt eine neue Studie aus Großbritannien. Die Autoren haben den Effekt von zwei weit verbreiteten Neonikotinoiden untersucht. Diese Mittel sollen Pflanzen vor Insekten wie Blattläusen schützen.
In der neuen Studie haben die Forscher untersucht, was im Erbgut der Hummeln passiert, wenn sie diesen Stoffen in einer Konzentration ausgesetzt werden, wie sie über einem behandelten Feld vorkommt. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass insgesamt 55 Gene eine veränderte Aktivität zeigten. 30 seien aktiver, die anderen weniger aktiv. Die Forscher vermuten, dass die Zellen der Hummeln so versuchen, das Gift wieder loszuwerden und sich selbst zu reparieren. Es sei die erste Studie, die zeigt, was diese Neonicotinoide auf molekularer Ebene im Körper der Tiere anrichten. Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass die Gifte Bienen schwer schädigen und dazu führen können, dass sie nicht mehr zu ihrem Stock zurückfinden. In Deutschland und weiten Teilen der EU sind die zwei Stoffe deshalb im Freien nicht mehr zugelassen. Auch in den USA und Kanada gibt es Gesetze, um den Einsatz zu reduzieren. Andere Neonikotinoide werden aber auch bei uns weiter eingesetzt.
Die Studie ist im Fachmagazin Molecular Ecology erschienen.