Eine Coronainfektion kann sich auch auf das Gehirn auswirken: Kopfschmerzen, Gedächtnisprobleme, Erschöpfungssyndrom.

Alles Folgen, bei denen Medizinerinnen und Mediziner rätseln, wie sie zustande kommen. Ein Team unter Leitung der Charité in Berlin hat jetzt einen Erklärungsansatz: Bestimmte Immunzellen nehmen Teile der Viren auf und wandern dann ins Gehirn. Die Symptome sind also eine Art Nebenwirkung der Immunreaktion.

Das Team hat die Gehirne von 21 Menschen, die nach einem schweren Coronaverlauf im Krankenhaus gestorben waren, untersucht und mit den Gehirnen von Menschen, die an anderen Krankheiten gestorben waren, verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass es keine Corona-Infektion im Gehirn gab. Gehirnschäden konnten also nicht von den Viren direkt ausgelöst worden sein.

Aber die Nervenzellen haben auf Entzündungen an anderen Stellen im Körper reagiert. Bei Patientinnen und Patienten, die auch Wochen nach einer Coronainfektion noch Beschwerden haben, scheinen die Entzündungen weiter zu laufen, obwohl es keine Viren mehr gibt. Sie sind chronisch geworden.