Das Urkilogramm lagert schon seit mehr als hundert Jahren in einem Tresor in der Nähe von Paris.
Es ist ein Zylinder aus Platin-Iridium, gehütet vom Internationalen Büro für Maß und Gewicht. Diese Woche wird das Urkilo höchstwahrscheinlich in Rente geschickt. Ab morgen findet in Versailles eine internationale Konferenz statt, bei der Vertreter von 57 Nationen darüber entscheiden werden, ob das physische Urkilo durch eine genauere Methode ersetzt wird. Denn der Platin-Iridium-Zylinder ist nicht perfekt. Per Definition wiegt er zwar genau ein Kilogramm, aber sein Gewicht verändert sich minimal. Der Zylinder steht unter zwei Glasglocken, die ihn schützen, trotzdem lagern sich jedes Jahr winzige Mengen von Staub oder Schmutz auf ihm ab und machen ihn ein bisschen schwerer. Wenn man ihn putzt, wird er ein bisschen leichter.
Deswegen soll das Urkilo durch eine präzisere Methode abgelöst werden. Wenn die Mitgliedsstaaten zustimmen, wird ein Kilogramm künftig über die Planck-Konstante definiert - ein Maß aus der Quantenphysik, das zum Beispiel Wärmestrahlung beschreibt.