ADHS, die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, galt früher als reine Kinderkrankheit - inzwischen ist aber klar, dass auch Erwachsene ADHS haben können.

Im Fachjournal The Lancet Psychiatry ist jetzt die erste Überblicksstudie erschienen, bei der untersucht wurde, welche Behandlungsmöglichkeiten bei Erwachsenen mit ADHS am vielversprechendsten sind. Über 100 Einzelstudien wurden dabei ausgewertet und 16 Therapiemöglichkeiten verglichen.

Raus kam: Medikamente wie Ritalin (Wirkstoff: Methylphenidat) sorgen schneller dafür, dass es Patientinnen und Patienten besser geht. Nicht-medikamentöse Behandlungen wie eine Verhaltenstherapie zeigen laut Studie später eine Wirkung.

Unbeteiligte Fachleute sagen, dass eine Verhaltenstherapie vor allem gegen Begleitstörungen wie psychosoziale Probleme wirkt. Sie finden auch, dass die Studie die medikamentöse Standardtherapie in Deutschland bestärkt, gleichzeitig aber eine Grundlage schafft, um alternative Therapien zu diskutieren.