In Deutschland wird immer wieder diskutiert, wie früh Kinder Englisch oder andere Fremdsprachen lernen sollten - aus Sorge vor Überforderung.

In anderen Weltregionen ist Mehrsprachigkeit dagegen ganz normal - auch schon im Kindesalter. In Ghanas Hauptstadt Accra zum Beispiel wachsen Kinder mit zwei bis sechs Sprachen auf. Das zeigt eine Studie von Psycholinguisten unter anderem von der Uni Potsdam. Die haben die Bezugspersonen von rund 120 Babys im Alter zwischen drei und zwölf Monaten befragt. Die Erwachsenen - Eltern, andere Familienangehörige, aber auch Nachbarn - sprechen mit den Kindern oft in lokalen Sprachen wie Akan, Ga oder Ewe. Über Fernsehen & Co. kommen die Babys aber auch in Kontakt mit Ghanas Amtssprache Englisch, wenn auch eher indirekt.

Das Studienteam meint, dass solche Konstellationen in der Spracherwerbsforschung bisher zu selten vorkommen - weil die vor allem Kinder in westlichen Industrienationen im Blick hat.