Die Bedeutung von Schiffen ist dabei bisher wohl ziemlich unterschätzt worden. Das hat die Studie eines Forschungsteams von der Uni Oldenburg ergeben. Es hat in der Nordsee Mikroplastik-Partikel aus Nordsee-Wasser gefiltert und sie auf ihre chemische Zusammensetzung hin untersucht. Dabei kam überraschenderweise heraus, dass es sich beim Großteil nicht um Verpackungs-Kunststoffe handelt, sondern um spezielle Kunststoffe, die oft als Bindemittel in Acrylfarben oder Epoxidharzen vorkommen. Sie stammen laut den Forschenden wahrscheinlich aus Schutz-Anstrichen für Schiffe. Durch Wind und Wellen werden sie vom Schiffsrumpf abgerieben, so dass die Schiffe quasi eine Mikroplastik-Bremsspur im Meer hinterlassen.
Dafür spricht auch, dass die Bindemittel-Partikel vermehrt im Wasser von stark befahrenen Schiffsrouten gefunden wurden, Verpackungs-Kunststoffe dagegen eher in Küstennähe.
Die Forschenden warnen jetzt vor den negativen Folgen für die Umwelt, denn die Schiffs-Anstriche enthalten oft Stoffe, die für viele Lebewesen giftig sind.