Wer Medizin studieren will, der hat bisher zwei Möglichkeiten: Entweder ein richtig supergutes Abitur machen - oder lang genug warten.
Die zweite Möglichkeit soll jetzt abgeschafft werden. Das haben die Kultusminister der Länder auf einer Konferenz in Erfurt beschlossen. Also, keine Wartesemester mehr. Dass einige Studienplätze im Fach Humanmedizin an die Bewerber mit den besten Abiturnoten gehen, soll aber so bleiben. Und: Es soll in Zukunft noch zwei weitere Kriterien für die Zulassung geben. Welche, soll im Laufe des Jahres geklärt werden. Der Beschluss der Kultusministerkonferenz ist für die einzelnen Bundesländer nicht bindend.
Der Grund, warum die Kultusminister darüber überhaupt gesprochen haben, ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom letzten Dezember: Demnach ist das Vergabe-Verfahren für Studienplätze im Fach Humanmedizin teils verfassungswidrig und muss bis Ende 2019 neu geregelt werden. Als Problem sahen die Richter aber nicht nur die anrechenbare Wartezeit, sondern auch die Tatsache, dass die Abiturnoten in den verschiedenen Bundesländern aktuell nicht mal annährend vergleichbar sind.