Seltene Erden zu gewinnen, ist schwierig: Sie kommen in natürlichen Erzen immer gemischt vor, müssen also erst einmal getrennt werden. Dafür braucht es viele Chemikalien und viel Energie. Das macht die Metalle teuer und die Gewinnung umweltschädlich.

Ein Schweizer Forschungsteam beschreibt im Fachmagazin Nature Communications ein Verfahren, mit dem sich die seltene Erde Europium aber vergleichsweise günstig gewinnen lässt - und zwar aus Elektroschrott. Ein kleines Molekül, das in Enzymen dazu dient, Metalle zu binden, hilft bei den Seltenerdmetallen, sie voneinander zu trennen. In der Machbarkeitsstudie konnten die Forschenden Europium so aus alten Energiesparlampen extrahieren - und das schneller und in größeren Mengen, als bei bisherigen Trennmethoden.

Bisher geringe Rückgewinnungsrate

Die Forschenden sagen, dass ihre Methode helfen kann, Seltene Erden durch Recycling zu gewinnen. Als nächstes will das Team prüfen, ob sich das Verfahren auch auf die anderen Seltenen Erden übertragen lässt. Zurzeit werden seltene Erden vor allem aus China nach Europa importiert. Sie stecken unter anderem in Smartphones, Computern, Bildschirmen und Batterien. Daraus zurückgewonnen werden seltene Metalle bisher kaum: In der EU liegt die Rückgewinnungsrate von Seltenerdelementen bei unter einem Prozent.