Inzucht war es jedenfalls eher nicht. Das besagt eine Untersuchung von rund 20 Mammutfossilien. Die Wollhaarmammuts sind über Hunderttausende Jahre durch die kalten Steppen im Norden von Eurasien und Nordamerika gezogen. Als die Eiszeit zu Ende ging und Steppen zu Wäldern wurden, mussten die Tiere aber immer weiter nach Norden abwandern. Bis die wahrscheinlich letzte Herde auf einer Insel vor Sibirien durch den steigenden Meeresspiegel von der Umwelt abgeschnitten wurde. Bisher war die Vermutung, dass die Tiere dort schließlich durch Inzucht immer weniger geworden und dann ausgestorben sind.
Die neuen Analysen im Fachjournal Cell zeigen ein anderes Bild. Auf der Insel vor Sibirien lebten die Tiere demnach 6000 Jahre lang in einer stabilen Population ohne wirklich gravierende Gendefekte. Inzucht hätte laut den Studienautoren dazu führen müssen, dass die Tiere immer weniger werden. Eine Genetikerin aus dem Studienteam sieht darin einen Hinweis, dass ein anderes, plötzliches Ereignis das Ende der Mammuts besiegelt hat. Zum Beispiel eine Krankheit, ein Vulkanausbruch oder ein großes Feuer.