Luftverschmutzung führt laut einer neuen Studie zu mehr Todesopfern als das Rauchen - und ist demnach deutlich schädlicher als bisher angenommen.
Ein Team um zwei Mainzer Wissenschaftler hat ausgerechnet, dass weltweit 8,8 Millionen Menschen pro Jahr an Folgen von schmutziger Luft sterben - vor allem durch Feinstaub. Die Zahl der Todesfälle durchs Rauchen - inklusive Passivrauchen - schätzt die Weltgesundheitsorganisation auf 7,2 Millionen.
Anders betrachtet verlieren Menschen in Europa laut der Modellrechnung zwei Jahre Lebenszeit durch Feinstaub - wobei Deutschland sogar stärker belastet ist als etwa Frankreich oder Italien. Wichtige Quellen für die feinen Partikel in der Außenluft sind neben Industrie und Verkehr auch Landwirtschaft und private Holzöfen. Feinstaub führt durchs Einatmen auf Dauer zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Forscher fordern deshalb, die Grenzwerte für Feinstaub zu verschärfen. Sie sind in der EU laxer als die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt.