Es existieren nur sieben Dokumente, in denen die Schwester Joan Shakespeare erwähnt wird. Ein Weiteres kommt jetzt wohl dazu: Wie ein Wissenschaftler der Uni Bristol erklärt, ist ein spiritueller Text, der bislang Shakespears Vater John zugeordnet wurde, gar nicht von ihm. Der Text hat starke katholische Bezüge, was immer als brisant in der Shakespeare-Forschung galt, weil es zu John Shakespeares Lebzeiten verpönt war, katholisch zu sein.
Der Wissenschaftler belegt jetzt, dass es eben nicht der Vater war, der sich verewigte, sondern die Schwester. Denn die Vorlage, auf der der Text beruht, kommt aus dem Italienischem und kam erst in Umlauf, nachdem der Vater, John Shakespeare, schon längst tot war. Der Autor des Textes, der sich selbst als J. Shakespeare bezeichnet, kann also nicht John, sondern muss Joan sein. Ein weiterer Beleg ist die Erwähnung der Heiligen Winifred. Der Legende nach soll Winifred von einem Verehrer geköpft worden sein, nachdem sie seine Avancen ablehnte. Sie wurde daraufhin, vor allem von Frauen, als Schutzpatronin verehrt.