Irgendwann erleben sie dann eine "heiße Phase", in der ihnen eine neue Maltechnik, ein Film oder Wissenschaftstheorie zum Durchbruch verhilft. Ein Forschungsteam aus den USA wollte wissen, ob es bei diesen heißen Phasen Gemeinsamkeiten gibt. Es hat Informationen zu den Karrieren von berühmten Malerinnen und Malern, Filmschaffenden und Forschenden gesammelt und die Daten von einer Künstlichen Intelligenz analysieren lassen.
Heraus kam: Bei den meisten Karrieresprüngen gab es erst eine lange Erkundungsphase, in der die Personen mit einer großen Bandbreite an Themen und Techniken experimentierten. In dieser Zeit sind die Berühmtheiten dann auf eine große neue Idee gestoßen, auf die sie sich danach intensiv konzentrierten und sie ausarbeiteten.
Erst experimentieren, dann konzentrieren
Als Beispiel nennen die Forschenden den Maler Jackson Pollock, der erst viele Techniken ausprobierte und dann mit seinen berühmten Farbspritzer-Bildern zum Pionier des Action Painting wurde. Die Forschenden meinen, ihre Erkenntnisse könnten Institutionen und Einzelpersonen helfen, ein optimales Arbeitsumfeld für den kreativen Erfolg zu schaffen.
Sie sagen, Experimentieren allein reicht nicht für den Durchbruch, damit kann man sich zu leicht verzetteln. Anderseits ist auch das Konzentrieren allein nicht förderlich: Wenn man sich von Anfang an auf eine Idee versteift, hemmt das die Kreativität. Nur in der Kombination und in der Reihenfolge „Experimentieren-Konzentrieren" entstehe eine potenziell erfolgreiche heiße Phase. Für die Studie haben sich die Forschenden das Werk von über 2.000 Malerinnen und Malern, mehr als 3.300 Filmschaffenden und die Karriere und Veröffentlichungen von rund 20.000 Forschenden angesehen.