Stellt euch vor, jeder und jede von uns müsste so komplexe Dinge wie Werkzeug, einen Kühlschrank oder das Internet erst selbst erfinden, bevor wir sie nutzen können.

Zum Glück müssen wir das nicht - unsere menschliche Technik und Kultur baut von Generation zu Generation auf frühere Erfindungen auf. Doch seit wann gibt es diese "kumulative Kultur"? Das hat sich ein Forschungsteam im Fachjournal PNAS angeschaut. Konkret haben die Forschenden dafür die Weiterentwicklung der Steinwerkzeuge analysiert, die die Urmenschen in den letzten rund drei Millionen Jahren gebaut haben.

Entwicklung der Steinwerkzeuge als Grundlage

Das Forschungsteam sagt: Vor ca. 600.000 Jahren wurden die Werkzeuge so komplex und ihre Weiterentwicklung lief so schnell, dass sich das nur mit dem Beginn von kumulativer Kultur erklären lässt. Die Menschen hatten also wohl begonnen, von den Generationen ihrer Vorfahren zu lernen.

Diese Fähigkeit gilt als wichtiger Faktor für den Erfolg des Menschen in der Evolution. Die allermeisten Tiere können das nämlich nicht, nur wenigen anderen Arten wird das in Ansätzen zugetraut, etwa Menschenaffen, oder Schwarmtieren wie Hummeln.