Manche Deutschrock-Hymnen helfen möglicherweise Rechtspopulisten, auch wenn ihr Texte nicht explizit rechts ist.

Der Musikwissenschaftler Thorsten Hindrichs von der Universität Mainz hat dabei Bands wie Frei.Wild aus Südtirol oder Goitzsche Front aus Sachsen-Anhalt im Blick. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (siehe Magdeburger Volksstimme) erklärt Hindrichs, dass beide Bands zwar Statements gegen Rechtsextremismus abgeben: So trägt zum Beispiel einer der Musiker von Goitzsche Front in einem Video ein "Fuck Nazis"-T-Shirt. Aus Sicht des Forschers haben die Songs aber Anschlusspotenzial für Rechtspopulisten.

Der Feind im Song

Der Grund ist, dass oft gegen möglichst unbestimmte Feinde angesungen werde. Das könnte dann praktisch mit Feindbildern ausgefüllt werden - mit Menschen wie Politiker*innen oder Akademiker*innen, die von Rechtspopulist*innen verteufelt werden.

Der Wissenschaftler sagt auch, dass die Texte von einem einfachen Weltbild zeugen - es gehe um Gut gegen Böse, Schwarz und Weiß, unten gegen oben. Die Band Frei.Wild erklärt dazu, dass die Welt eben weniger kompliziert sei als gedacht.

Der Musikwissenschaftler Hindrichs gilt als Rechtsrock-Experte und kritisiert mehrere Bands, die als "neuer Deutschrock" gelten. Sie böten viele Anknüpfungspunkte für Populisten. Nicht nur mit dem Motiv "Wir gegen die", sondern auch, dass oft "Heimat" und "Volk" besungen werden.