Eine große Tasse Kamillentee, das klingt gesund - ist es offenbar aber nicht immer.
Denn Kräuter- und Kamillentees können mit Pflanzengiften verunreinigt sein. Das zeigt eine Recherche des NDR. In sechs von 13 gängigen Tees aus Supermärkten und von Discountern fanden sie Pyrrolizidinalkaloide, kurz PA. Diese Pflanzengifte können die Leber schädigen und Krebs auslösen. Laut dem Toxikologen Edmund Maser von der Uni Kiel können schon geringste Mengen gefährlich sein.
Die Gifte finden sich in Unkraut, das zwischen den Teekräutern wächst und mit der Ernte in den Tee kommen kann, zum Beispiel Jakobskreuzkraut. Das Problem ist bekannt, geändert hat sich offenbar nicht viel.
Gesetzlicher Grenzwert fehlt
Einen gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert für PA gibt es nicht. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat aber eine Höchstaufnahmemenge errechnet und die wurde laut dem Bericht zum Teil schon mit einer großen Tasse Tee erreicht.
Die Teehersteller reagierten unterschiedlich. Einige verwiesen darauf, dass es eben keinen gesetzlichen Grenzwert gibt. Andere teilten mit, sie versuchten, die Gifte in ihren Tees zu minimieren.